Wow, was zum Teufel soll das denn sein? Warum machst du überhaupt eine Diät? Das klingt ja fürchterlich!
Das ist ein Auszug der Reaktionen, die ich bekommen habe, als ich sagte, dass ich eine Elimination Diet anfange. Und ehrlich gesagt war meine erste Reaktion sehr ähnlich als mein Arzt mir sagte, dass er mir eine Ausschlussdiät verschreibt. Als ich dann im Anschluss mit meinem Health Coach die Details durchsprach, war mein erster Impuls auch "schrecklich, wie soll ich das durchstehen".
Aber mein Vorschlag, wir atmen alle ne Sekunde durch und hören uns erstmal an worum es hier geht :)
Seit Jahren hatte ich gesundheitliche Beschwerden und Unwohlsein. Allesamt allerdings Dinge, die man von außen nicht zwangsläufig sehen kann. Weshalb das natürlich auch niemand wirklich mitbekommen hat, der nicht tagtäglich an meiner Seite war. Ein Auszug meiner Themen: Blähungen, Magenschmerzen, Verdauungsprobleme, Zyklusprobleme, unerklärliche Nahrungsunverträglichkeiten, Gewichtszunahme, Haarausfall, Müdigkeit, Brainfog, Konzentrationsschwäche, Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen, ein schwaches Immunsystem, viele langwierige Infekte der Atemwege, to name a few...
Nachdem ich jahrelang erfolglos von einem zum nächsten Arzt getingelt bin, habe ich durch mein Studium Dr Will Cole kennengelernt, der Funktionelle Medizin betreibt. Heißt, er schaut nicht nur auf die Symptome, sondern hinterfragt wo diese Symptome ihren Ursprung haben.
Der Gold Standard der Funktionellen Medizin ist es den Körper zu resetten und alle potenziellen Allergene und Aggressoren aus dem System zu nehmen, dann ausführliche Tests durchzuführen und so den Ursprung des Leidens zu finden und zu beheben.
Also war Step 1 in meiner Behandlung bei Dr Cole eben eine Elimination Diet. Im Detail bedeutete das in meinem Fall, dass die folgenden Lebensmittel auf unbestimmte Zeit gänzlich vom Speiseplan gestrichen werden:
Milchprodukte
Eier
Soja
Pflanzenöle (Sesam, Raps, Sonnenblumen)
Obst
Süßungsmittel jeglicher Art (inkl Zucker, Honig, Stevia, Ahornsirup)
Getreide
Nüsse
Saaten
Nachtschattengewächse
bestimmte Gemüsesorten
...
Was übrig blieb:
Tierische Proteine (Fisch, Fleisch)
Eine gewisse Anzahl an Gemüsesorten (gekocht und niemals roh)
Gesunde Fette (Olivenöl, Kokosöl, Ghee).
Also relativ überschaubar :-)
Eine Elimination Diet ist kein Lifestyle. Dient auch nicht dazu abzunehmen oder schnelle Ergebnisse zu erzielen. Eine Elimination Diet wird dazu eingesetzt dem Körper die Ruhe zu geben sich selbst zu heilen, den Darm zu regulieren und Entzündungen abzubauen. Also alles in allem ist eine Elimination Diet wie Urlaub für den Körper, die Verdauung und die Zellen und kann bei chronisch kranken Menschen helfen an den Ursprung der Krankheit zu gelangen.
Jeder Mensch ist anders, jeder Körper funktioniert anders und das was für den einen wahnsinnig gesund ist, ist für den anderen Gift. Dieses Prinzip nennt sich Bio-Individualität. Und um herauszufinden welche Nahrungsmittel für den eigenen Körper Gift sind und welche ihn gesund machen bietet eine Ausschlussdiät das richtige Tool. Sie deckt auf wie der eigene Körper mit Nahrung umgeht.
Das Ziel ist es alle potenziellen Allergene für eine bestimmte Zeit aus dem Körper zu nehmen, dem System die Chance zu geben durchzuatmen und Entzündungen abzubauen, um dann Schritt für Schritt ein Lebensmittel nach dem nächsten wieder einzuführen.
Die Wiedereinführung ist dabei mindestens genauso wichtig, wie die Diet selbst. Heißt große Sorgfalt muss bei der Wiedereinführung angewendet werden. Pro Tag darf nur maximal ein neues Nahrungsmittel eingeführt werden, potenzielle Schübe werden getrackt und es wird im Detail festgehalten, ob dieses Lebensmittel einen positiven oder negativen Einfluss auf den Körper, die Stimmung, die Verdauung, den Schlaf etc hat.
Alles in allem ist eine Elimination Diet ein echtes Commitment. Mit wahnsinnig viel Verzicht verbunden und nichts was man ebenso mal schnell macht. Mir ist die letzten Monate zum ersten Mal in meinem Leben so richtig bewusst geworden wie emotional Essen ist. Denn auch das ist eine Begleiterscheinung, die Emotionalität, die damit einhergeht gewisse Dinge nicht einfach so essen zu können.
Aber bei all dem Commitment und Verzicht ist die Elimination Diet ein wunderbares Tool, den eigenen Körper zu erkunden, zu beobachten wie unsere Körper sich selbst heilen können und endlich eine Antwort auf die Fragen zu bekommen, die hinter meinen gesundheitlichen Problemen steckten.
Eine Ausschlussdiät ist also absolut etwas was ich empfehlen kann. Allerdings ist meine Empfehlung das nicht alleine zu machen. Idealerweise hat man einen Arzt zur Hand, der regelmäßig medizinische Werte checkt.
Doch der Punkt, der in meinen Augen noch viel wichtiger ist: Ein Health Coach! Ein Health Coach ist in meinen Augen absolut unumgänglich, wenn man sich auf diesen Weg begibt. Du brauchst auf diesem Weg jemanden, der dich bedingungslos unterstützt, dir deine Fragen beantwortet, mit Rat und Tat zur Seite steht und vor allem dein Cheerleader am Spielfeldrand ist.
Eine Elimination Diet ist ein langwieriges Unterfangen und wie gesagt, ein Commitment. Dabei einen Health Coach an der Seite zu haben, der diesen Weg mit dir geht und dich unterstützt an Tagen an denen du das Handtuch werfen willst, ist Gold wert. Ich weiß, ohne meinen Health Coach wäre ich schon das ein oder andere mal gestolpert oder schier verzweifelt.
Aus meiner Erfahrung der letzten Monate kann ich sagen, dass die Elimination Diet mein Leben verändert hat. Mein Verständnis für meinen Körper grundlegend auf den Kopf gestellt hat und mir einen neuen Blick auf meine Gesundheit gegeben hat. Ja, war es stellenweise hart und ist es nach wie vor noch und ein Commitment ist es eben immer noch. Aber in meinen Augen eins, dass sich so sehr lohnt wie wenige Dinge auf der Welt. Denn wir haben nur diesen einen Körper in dem wir leben können.
Also lasst ihn uns gemeinsam pflegen und hegen und dafür sorgen, dass er gesund wird und bleibt.
Wenn du Fragen hast, melde dich sehr gerne jederzeit bei mir!!!
xoxo,
Nadja
Comments